Under The Silver Lake (2018)

„It Follows“ ist zweifelsohne einer der großartigsten Horrorfilme der 2010er. Unkonventionell, aber ausgefeilt und relativ straight. Dass Regisseur David Robert Mitchell mit „Under The Silver Lake“ als nächstes so ein absurdes, unberechenbares Biest von einem Film raushaut – damit hat wohl niemand gerechnet.

„Under The Silver Lake“ ist Neo Noir, Hollywood Satire, Voyeurs Fantasy, Mystery Thriller, Psychodrama, Popkultur Demontage – und einer der seltsamsten Filme, die ich je gesehen habe.

Sam (Andrew Garfield, überragend!) ist Anfang 30, arbeitslos, gelangweilt und geil. Und er wittert Verschwörungstheorien. Überall. Eines Abends lernt er eine geheimnisvolle Schönheit kennen, die im Pool seines Hauses schwimmt. Als sie am nächsten Morgen plötzlich verschwunden ist, begibt sich Sam auf eine surreale Odyssee durch Los Angeles, um seine Traumfrau wiederzufinden. Seine Suche führt ihn in die finstersten Abgründe der Stadt.

Das klingt spannend, nicht wahr? Ist es auch. Aber zugleich ist „Under The Silver Lake“ übertrieben fiebrig, grell, stylish und vor allem hemmungslos absurd. Kopfschüttelnd, aber völlig fasziniert taumelt man mit Verschwörungstheoretiker Sam auf der Jagd nach seiner Traumfrau durch L.A. Handlungsstränge werden einfach frech fallengelassen. Ein Mysterium jagt das nächste. Seltsame Personen und Kreaturen kreuzen Sams Weg. David Lynch knutscht mit dem toten Alfred Hitchcock. Und am Ende steht man da – brutal aufgeheizt, eiskalt fallen gelassen.

Aber hey! F*** it! Komm, wir folgen dem Kojoten und spielen unsere liebsten Popsongs!